Stadt im Werkbund

Stadt im Werkbund

01.01.2005 bis 31.12.2004

Von 2005-2008 von der DFG gefördertes Projekt an der TU Darmstadt, Fachgebiet Geschichte und Theorie der Architektur, Prof. Werner Durth.

Zur Begrifflichkeit von „Mediale Vermittlung“ und „Digitale Editionen“ innerhalb des DFG-Projekts „Stadt im Werkbund“  


Mit dem Begriff der medialen Vermittlung werden in den Kunstwissenschaften heute elektronische und digitale Medien verbunden, die aufgrund der technischen Entwicklungen seit den 1970er Jahren in immer stärkerem Maße eingesetzt werden. Aus heutiger Sicht wird jedoch immer weniger wahrgenommen, dass bis in die 1960er Jahre Publikationen, Vorträge oder Ausstellungen die nahezu einzigen Möglichkeiten öffentlicher Informationsvermittlung bildeten. Um Werkbund-Ideen  zu verbreiten, hatte sich der DWB dieser „klassischen“ Medien lange Zeit bedient. Doch auch die neuen medialen Formen fanden seit 1970 rasch Eingang in die Öffentlichkeitsarbeit des Dachverbandes: So finden sich im Archivbestand nicht nur viele der inzwischen technikgeschichtlich äußerst interessanten U-Matic-Kassetten (die Vorläufer der VHS) mit Aufnahmen zu Ausstellungen, sondern auch zahlreiche Tonbänder, Tonkassetten und Diaserien mit audiovisuellen Inszenierungen, die hauptsächlich in Schulen und Volkshochschulen als didaktisches Mittel eingesetzt wurden. Äußerst dringlich erschien es, sich um den Erhalt dieser Informationsträger zu bemühen.

In Kooperation mit der Multimedia AG (mmAG) der TUD wurden alte Abspielgeräte besorgt. Mit Hilfe von Spezialkenntnissen der kooperierenden Mitarbeiter und auch Studentischer Hilfskräfte konnten die Dokumente auf technisch neuestem Stand gesichert werden. Um bereits schadhafte Medienträger kümmerte sich ein Reparatur-Team. Ziel war und ist es, alle Informationen zu erhalten und zugänglich zu machen. Dabei wird die Chance genutzt, verschiedene zu einem Ereignis entstandene Informationsquellen, so z.B. Ton- und Bilddokumente, Programme und bewertender Pressespiegel, auf einem Datenträger zusammenzuführen.

Dem Projektthema „Die Medien des DWB“ und dem aktuellen Stand der Technik entsprechend lassen sich wichtige Werkbundereignisse erstmals multimedial präsentieren, nachdem sie vom historischen Informationsträger überspielt und nach neuestem technischen Standard digitalisiert wurden. Auf diese Weise konnten neue Quellen - im Folgenden „Digitale Editionen“ genannt -  kreiert werden, die, einer klassischen Quellenedition vergleichbar, Hilfsmittel und Grundlage für weitere Forschungsvorhaben bieten. Gleichzeitig wurden aber auch aktuelle Veranstaltungen des Deutschen Werkbundes mitgeschnitten und digital aufbereitet, so dass auch die Reihe der Digitalen Editionen bis in die Gegenwart führt.

Die Digitalen Editionen

Mit den digitalen Editionen werden verschiedene Formen medialer Ereignisse, so Tagungen, Ausstellungen, Lehrserien, Dia-Vorträge, Zeitzeugenbefragungen dokumentiert. Für die Bearbeitung des Projektthemas wurden fünf Themenkomplexe gebildet. Für jeden Komplex konnten unterschiedliche Text-, Ton- und Bildmaterialien zusammengeführt werden. Aufgrund der Materialfülle wird die Produktion der Digitalen Editionen unter Einsatz der Kapazitäten des Fachbereichs Architektur bis zum Abschluss der Aufbereitung zügig fortgesetzt werden. Im Folgenden werden die mit den Digitalen Editionen dokumentierten Ereignisse kurz skizziert.